Zusammenfassung von Igor Kovacevic zum geistigen Schauen am 4. und 5. Oktober 2025
Am ersten Oktoberwochenende fanden sich Geistschüler und Interessierte, unter der Leitung von Heinz Grill, zusammen – um das fünfte Energiezentrum zu studieren und im Idealfall auch erste Erkenntnisse über dieses Geheimnis zu erringen.

Wichtig waren zunächst klare und einfache Grundlagen des geistigen Schauens, die der spirituelle Lehrer anhand einer systematischen Herangehensweise uns allen aufgezeigt hat. Im weiteren Geschehen waren schließlich alle dazu aufgefordert, jeder im Rahmen seiner gegenwärtigen Möglichkeiten, sich bestmöglich durch Eigeninitiative an der Forschungsarbeit zu beteiligen. Eine konkrete Zielsetzung und ein tiefergehendes Verständnis der Bedeutung von Begriffen nahmen hierbei eine tragende Rolle ein. An diese anspruchsvolle Aufgabe tasteten wir uns schrittweise durch vergleichbar einfachere Seelenübungen heran. Zu betonen ist, dass auch die „einfachste“ Seelenübung eine gründliche und ordentliche Durcharbeitung mit höchstem Durchhaltevermögen voraussetzt, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen.
Für die Disziplin der Konzentration benötigt es stets einen Betrachter und ein zu betrachtendes Objekt. Heinz Grill wählte für die erste Konzentration ein Kunstwerk in Form eines gezeichneten Adlers in Aktion aus. Im ersten Lernschritt, durch Selbstaktivität in der Betrachtungskonzentration über die Sinne (pratyakṣa), wurden die Eindrücke über die Rückerinnerungsfähigkeit zusammengetragen. Die Teilnehmer äußerten recht unterschiedliche Wahrnehmungen, je nach bisherigen Erfahrungswerten des Lebens.

Die Zentrierung und Dynamik im Bild wurde nach längerer Auseinandersetzung mit dem Objekt errungen. Die Unterscheidungsfähigkeit, ob es sich um Sinneseindrücke oder übersinnliche Wahrnehmungen handelt, bildete im Laufe des Seminars einen weiteren Kernpunkt. Das rhythmische Verhältnis von Zentrierung und Dynamik nimmt sowohl bei Seelen- als auch bei den Körperübungen (āsanas) eine bedeutende Stellung ein.
Nach nächtlichem Wirken des Angelos (Engels) wurde das Bild erneut aufgebaut. Diesmal sollte unter dem Begriff des pratyāhāra, dem Rückzug der Sinne, der Adler nochmals in die Erinnerung gerufen werden. Durch eine konkrete Fragestellung, die während der Konzentration im Hintergrund verweilt, während der Aspirant stets beim Bild bleibt, kann sich dieses schließlich aussprechen. Das Bild des Adlers wurde im Bereich der Herzregion (Entwicklung der Herzenskraft) empfunden. Das 4te Zentrum (Herzregion) und das 5te Zentrum (Kehlkopfbereich) stehen in engem Zusammenhang, dies wurde deutlich erkannt.
Eine Zeichnung zum vierten Zentrum

…sowie zum fünften Zentrum
Der Philosoph und Altphilologe Ludwig Meindl hat in besonderer Art und Weise und fundiertem Wissen über die Evolution im Zeichen des Kreuzes das Thema zusätzlich bereichert und betont, dass gerade in der heutigen Zeit die Entwicklungsfrage eine hohe Bedeutung hat. Der Geistschüler, welcher um die Geheimisse der universal gültigen Wahrheit weiß, trägt somit auch eine hohe Verantwortung im Hinblick auf die geistig-seelische Entwicklung. Dies war eine weitere Erkenntnis.
Die Seelenübung, das fünfte Chakra zu erschauen stellt einen hohen Anspruch an jeden Aspiranten. Hierfür ist es wichtig die Begrifflichkeit der Seele und deren Wirkungssphäre im Nachtodlichen gründlich zu erforschen.
Was empfindet die Seele im Nachtodlichen und wie wirkt sie auf die Hinterbliebenen?
Ein erstes Verständnis kam bei den Seminarteilnehmern auf, dass die Seele mit argen Versäumnissen schattige Hindernisse bei den Hinterbliebenen hervorruft und die Seele mit großen Leistungen im
Leben diese Störungen lichtförmlich aufzusaugen vermag, so dass im Innern der „Wunsch“ nach Entwicklung frei werden kann.
Das Empfinden und Wirken der Seelen sowie die Begrifflichkeiten von pratyakṣa (Sinneswahrnehmung) und pratyāhāra (dem Rückzug der Sinne, oder auch der bewussten Ausrichtung der Sinne)
Durch die Betrachtung und Wahrnehmung, die in höchster Konzentration am Objekt getätigt wird, schafft man Bewegung in der Entwicklungsfrage. In der bewussten Auseinandersetzung mit einem Gegenüber, frei von jeglichen Urteilen (Sympathie/ Antipathie) entstehen Kräfte, die auf verschiedenen Ebenen spürbar werden können. Hierbei ist nochmals zu betonen, keine Schlussfolgerungen zu tätigen. Vielmehr muss auch hier eine gezielte Fragestellung gedacht werden, beispielsweise, wie sich die Lichtverhältnisse oder auch Konturen des Betrachtungsobjekts zeigen und durch wiederholtes konzentrieren gegebenenfalls auch verändern.
Die Teilnehmer konnten für diese Form der Seelenübung eine Seminarteilnehmerin betrachten. Voreilige Rückschlüsse über die Entwicklung der 5ten Chakras sind irreführend und gänzlich unbrauchbar. Die Frage, wie das fünfte Zentrum entwickelt ist, muss auch hier in den Hintergrund gerückt werden. Ein Energiezentrum kann niemals von außen durch Fremdeinwirkung (Manipulation) angelegt werden oder gar im oder am Körper durch die Sinneswahrnehmung erkennbar erscheinen. Jede Seelenregion (chakra) muss durch den Menschen selbst entwickelt werden. Ist dies nicht der Fall, so ist schlichtweg kein Chakra vorhanden.

In der Folge der Anschauung wurde spürbar, dass es zu gewissen Bewegungen im Betrachtungsradius des Kopfes, des Halses (Kehlkopf) und des Schulterbereichs kam. Grundsätzlich kann man sagen, dass es ein Zusammenwirken von Betrachter und Objekt gibt und das eine solche Form der Konzentrationsarbeit nie schlecht sein kann. Sowohl das zu betrachtende Objekt wird lichter und freier, als auch der Betrachter verspürt Veränderungen bei sich selbst.

Es sei hervorzuheben, dass die geistige Entwicklung und somit die individuelle Friedensarbeit am besten wirkt und die höchsten Ergebnisse erzielt, wenn man die Entwicklungsfrage in den Mittelpunkt des Lebens rückt. Eine bewusst gewählte Zielsetzung mit Hinwendung (bhakti) zu einem höheren Ideal mit geistig-seelischen Inhalten, bereichert das Leben und wirkt günstig auf das Umfeld.
Zusammenfassung von Igor Kovacevic