Der Lebensäther

In den Bewegungsformen des Lebensäthers ist das für die Äther typische Prinzip von Bewegung und Gegenbewegung im extremsten Gegensatz ausgeprägt: Es ist der Gegensatz von einem „im Punkt verschwinden“ zu einem „Auferstehen im weitesten Umkreis“. Mit der Zentrierung in einem Punkt besitzt diese Ätherart aber die Eigenschaft, die Lebenskräfte durch die Kontraktionsbewegung bei gleichzeitig weitester Ausdehnung in der Sphäre in einem Organismus zentral zu verankern.

 

Weg in die Tiefe und weitester Umkreis

 

Die Tendenz, in die Tiefe zu gehen, lässt sich mit der Quadratstruktur sehr schön darstellen. Das Quadrat zieht sich in immer kleiner werdenden Einheiten zurück, eine schachtartige Tiefe bildend, bis es in seiner eigenen Mitte, gewissermaßen in einem Punkt, endgültig entschwindet.

 

Zeichnung: Günther Pauli

Das Quadrat, der Weg in die Tiefe

    

Das Zusammenziehen einer Fläche zu einem Punkt ist ein unendlich und grenzenlos ablaufender Vorgang. Warum? Weil eine Fläche, selbst wenn sie noch so klein ist immer noch eine Fläche bleibt und sich dem dimensionslosen Punkt nur in einer unendlichen Schrittfolge immer mehr annähern kann.

So kann man das Verschwinden des Quadrates in einem Punkt auch mit einem „endlosen Fallen in eine bodenlose Tiefe“ vergleichen, oder mit einem Todesprozess, mit einem Abstieg in die tiefsten Regionen.

 

Ein äußeres Phänomen dieses Zurückziehens in einen Mittelpunkt ist zum Beispiel die Erscheinung der Gravitation in der irdischen Sphäre. Sie drückt die Tendenz der materiellen Körper aus, sich selbst immer mehr zurückzuziehen und sozusagen im Erdmittelpunkt zu verschwinden. Gleichzeitig besitzt diese „Schwerkraft“ ihr Gegenbild in den weitesten Umkreissphären des Kosmos und ohne diesen Umkreis des Kosmos wäre ihr Auftreten eigentlich nicht möglich.

 

Grundlegend für diese Äußerungen in der Natur sind aber die Bewegungen und Gegenbewegungen in der Lebensäthersphäre der Erde: Zur Bewegung in die Tiefe erfolgt ein Aufstieg von flammenartigen Gebilden in immer größeren Umkreisradien, begleitet von zart rosafarbenen Sphären. Mit jedem weiteren Schritt eines Entschwindens in die Tiefe erfolgt eine Erweiterung der Flammenformen im Umkreis (siehe hierzu zum Beispiel die Darstellungen von Heinz Grill, „Das Wesensgeheimnis der Seele“, S.360-363 und S. 400).

  

Zeichnung: Günther Pauli

Weg in die Tiefe und auferstehende Flammenformen im Umkreis

 

Die Verwandtschaft des Lebensäthers zum kosmischen Wesen des Saturn

 

In den genannten Erscheinungsformen besitzt der Lebensäther eine Ähnlichkeit zu dem kosmisch-planetaren Wesen des Saturn: 

 

Urbild des Saturn nach imaginativer Darstellung:

Aus einstrahlenden Kräften des weitesten Umkreises legt sich ein Zentrum an, aus dem sich wiederum eine vertikale zentrale Achse erhebt, die bis in das Unendliche hinauszugleiten scheint. Auch in diesem kosmischen Wesen ist das Prinzip von weitestem Umkreis und Zentrierung in einem Punkt ein wesentliches Element (siehe auch hierzu: Heinz Grill „Die Signaturen der Planeten und die seelisch-geistige Entwicklung in der Pädagogik, Stephan Wunderlich Verlag, Sigmaringen, S193-196, Zeichnung: C. F). 

  

Der Lebensäther steht im menschlichen Organismus besonders mit dem Organ der Lunge in Verbindung Die Lunge zeigt in sich die physiologische Eigenschaft des „Zusammenfallens“. Ohne die Haftung an der Pleura, dem Rippenfell, würde die Lunge, anders wie andere Organe, in sich zusammenbrechen. Diese Gefahr besteht zum Beispiel bei Operationen, wenn der Brustkorb geöffnet wird. So ist die Lunge ein Organ, das einerseits über die Atemluft sehr stark mit dem Umraum in Beziehung steht und auf der anderen Seite eine direkte Offenheit weniger verträgt, als jedes andere Organ.

 

Zeichnung: Günther Pauli

Schema von Lungenraum und Pleuraspalt im Ausschnitt

 

Zeitliches Nacheinander zweier immer gegenwärtiger Bewegungsprinzipien

 

Ein weiteres Beispiel für das Wirken des Lebensäthers mag eine einjährige Pflanze wie etwa die Sonnenblume sein: Der fast punktförmige Same nimmt das rein geistige Urbild der Pflanze auf und über das Samenkorn finden die ersten Verbindungen zur Erde statt. Es bilden sich Wurzeln und ein erstes Keimen, die Pflanze dehnt sich immer weiter in den sie umgebenden Raum aus, bringt Blätter und Blüten und dann letztlich wieder Früchte und Samen hervor. Die gesamte Pflanze stirbt schließlich und die Lebenskräfte ziehen sich wieder in das Punkthafte des Samenkornes zurück.

 

Bild: Pixabay, Ilona/Csaba Nagy, CC0 Public Domain

Sonnenblumen und Samen

  

Hier finden wir im Äußeren des Pflanzenlebens ein zeitliches Nacheinander von Ausdehnung und wiederum Zusammenziehen bis zum Punkthaften. Rein geistig gesehen besteht das Prinzip von „Sterben und Auferstehen“ aber immer gemeinsam und im Miteinander als Bewegung und zugehörige Gegenbewegung auf der Wirklichkeitsebene des Ätherischen.

 

Das Elementarwesen der Gnome:

Zeichnung: Günther Pauli

Mit der Erde als Element kann man folgende Eigenschaften verbinden: Absondernd, Einzelheiten bildend, feste, starre Form bildend.

 

Das Erdelement oder seine zugehörigen Wesen, die „Gnome“ bringen nach Rudolf Steiner das Mineralische ins Strömen und vermitteln es an die Wurzeln der Pflanze. Auf der anderen Seite sind sie ganz „Sinn und Ver­stand“, der über die Pflanze die Ideen des Kosmos aufnimmt und diese zu den Erzen und Gesteinen in der Tiefe der Erde trägt. Sie sind die „lichtvollen Bewahrer“ des Weltverstandes in der Erde.

 

Die Darstellung ist nach dem Buch von Rudolf Steiner „Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes, Teil III, Die Pflanzenwelt und die Naturelementargeister“ beschrieben.

  

In diesem Gespräch gibt Heinz Grill wichtige Inhalte und Gedanke zum Lebensäther: